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Musik

Die Geschichte der Vinyl-Schallplatten: 8 Meilensteine der LP

Vinyl. Viele echte Musikfans haben es heute noch im Schrank und spielen ihre persönliche Schallplatten-Edition regelmäßig genussvoll ab. Gar nicht wenige kaufen ihre geliebten Tonträger sogar heute noch nach, ob historische Liebhaberstücke oder frisch gepresste Werke – ja, die gibt es tatsächlich noch! Vinyl-Schallplatten haben eine lange Erfolgsgeschichte hinter sich, die längst nicht beendet ist.
Wer uns kennt, weiß, dass wir bei SCHWARZWALRADIO liebend gern alten Zeiten nachhängen. Musikalische Kostbarkeiten aus der Zeit vor dem Jahr 2000 sind unser Metier, als das Knistern von Vinyl Schallplatten noch in aller Ohren war. Kein Wunder, dass wir uns auch brennend für die Geschichte des Kult-Tonträger interessieren. Die folgenden 8 Meilensteine haben wir herausgesucht, für unsere musikalische Gedankenreise in eine Vergangenheit, in der Nadeln nicht nur am Tannenbaum hingen.

Der Weg der Schallplatte durch die Jahrzehnte

Dies ist die Geschichte der Schallplatte in 8 musikalischen Akten.

1. Das Posthorn des Dichters

Schwank- und Lügengeschichten, das war die Spezialität des Dichters Gottfried August Bürger. Berühmt wurde er für seine Balladen über die Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen, dem Inbegriff des Lügenerzählers. Seine kleine, aber feine Geschichte „Das eingefrorene Posthorn“ aus dem Jahr 1777 lässt sich als Zeugnis dafür sehen, dass die Menschen schon lange davon träumten, Töne einzufrieren, um sie später wieder abzuspielen. Das besagte Posthorn friert auf einer Reise von der Türkei zurück ins kalte Deutschland fest, der Postkutscher kann ihm unterwegs keinen Ton mehr entlocken. Erst, als das Instrument am warmen Herdfeuer wieder auftaut, gibt es von selbst die Melodie von sich.

Fun Fact: Das erste aufgenommene Wort lautete „Hello“, gesprochen von dem Tonpionier Thomas Alva Edison. Er zog dafür eine Nadelspitze, die an einer Membran befestigt war, über einen paraffinbedeckten Papierstreifen und sagte dabei sein legendäres Wort. Danach zog er die Nadel erneut über das Papier und siehe da, es grüßte zurück. Als erster aufgenommer Reim gilt "Mary Had A Little Lamb".

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2. Phonographen und Grammophone

Genau einhundert Jahre später, nämlich im Jahr 1877, meldete Thomas Alva Edison sein Patent für den ersten Phonographen. Tonwalzen dienten dem bekannten Erfinder dazu, Schallwellen mechanisch aufzunehmen und später wieder abzuspielen. 1887 ward dann das Grammophon geboren, erfunden von Emil Berliner, als erster richtiger Vorgänger des Plattenspielers. Die erste Schallplatte bestand noch längst nicht aus Vinyl, sondern es handelte sich um eine wachsbeschichtete Zinkscheibe. Sie enthielt nur 1,5 bis 2,0 Minuten lange Tonfolgen – aber sie funktionierte, und das zählte!

3. Serienreife der Schallplatte

Die Zinkplatten in Serie zu produzieren, machte keinen Sinn. Sie waren viel zu aufwändig in der Produktion, während ihre Beschichtung jederzeit dahinschmelzen konnte. Deshalb experimentierte Emil Berliner lange Zeit mit vulkanisiertem Hartgummi, um dieses als massentaugliches Pressmaterial zu nutzen. Dieser Weg erwies sich jedoch als Sackgasse. Irgendwann geriet Schellack in sein Visier, er beschaffte sich eine Pressmasse mit diesem Material aus den USA, reicherte sie mit Mineralsubstanz an, färbte sie mit Hilfe von Ruß schwarz ein und hatte damit eine leicht zu formende, haltbare Schallplatte geschaffen.

4. Erste 25.000 Schallplatten verkauft

Die frühe Geschichte der Schallplatte blieb lange Zeit weiter mit Emil Berliner verknüpft, der 1889 seine American Gramophone Company gründete, die er 1893 gemeinsam mit den Brüdern Gaisberg in die United States Gramophone Company mit Sitz in Washington umwandelte. Doch erst, als das Unternehmen Berliner Gramophone Company hieß, brachen die Dämme. Bis zum Herbst 1894 gelang es laut alter Berichte, 1.000 Grammophone und ganze 25.000 Schallplatten auf den Markt zu bringen. Ein enormer Erfolg für die damalige Zeit.

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Was sind Schellack-Schallplatten wert? Bei der Werteinschätzung von Schellack Platten geht es meist nicht um Titel oder Künstler, sondern um das Alter, den Erhaltungszustand, den Seltenheitswert und die Qualität. Vielleicht ist Ihre alte Schellackplatte nur schlappe 10 Euro auf dem Markt wert, eventuell aber auch ein paar tausend. Wie viel einzelne Schallplatten wert sind, das kann nur ein Fachmann sagen. 

5. Der erste „richtige“ Plattenspieler

Es gab nicht „den ersten richtigen Plattenspieler“, weil es sich um eine dynamische Weiterentwicklung des Grammophons handelte. Ausschlaggebend waren die Erfindung des elektrischen Tonabnehmers und des elektrischen Antriebs für den Plattenteller in den 1920er Jahren. Ein Plattenspieler ist nämlich ein elektrisch betriebenes, weiterentwickeltes Grammophon. Je mehr es von diesen Elektrogeräten gab, desto mehr etablierte sich der neue Betriff.

6. Freie Fahrt für den Plattenwechsler

Etwa dreißig Jahre später, in den boomenden 1950ern, kam mit dem Plattenwechsler ein neuer musikalischer Hochgenuss auf: Durch ihn ließen sich mehrere Platten automatisch nacheinander abspielen, sodass sich die musikalische Beschallung um gefühlte Ewigkeiten hinzog. Der Trick: eine verlängerte Mittelachse mit einem Mechanismus, auf die der Musikfreund seine Platten in einer Art Warteschlange stapelte. Sobald eine Schallplatte „durch“ war, fiel die nächste herunter.

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Wie funktioniert eine Schallplatte? Schall besteht aus Schwingungen. Diese Schwingungen lassen sich auf ein entsprechend empfindliches Material übertragen, in diesem Fall auf das Vinyl einer Schallplatte. Der Tonabnehmer ertastet in den Rillen die feinen Hügel und Täler, um sie in Schall zurück zu übersetzen. 

7. Vinyl verdrängt Schellack vom Markt

1948 war ein großes Jahr für die Plattenindustrie: Der Physiker Dr. Peter Carl Goldmark machte den ganz großen Wurf und erfand die Vinyl-Schallplatte. Das Material Polyvinylchlorid (PVC) verbesserte die Tonqualität deutlich und ermöglichte es, sehr viele, sehr schmale Rillen auf einem einzigen Tonträger unterzubringen. Die EMI blieb lange am Schellack hängen, ihr gelang 1958 als letzte Plattenfirma überhaupt die Umstellung auf Vinyl. Tradition will Weile haben.

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8. Digitalisierung der Schallplatte

Die Schallplatte selbst blieb immer analog, bis sie von der digitalen CD allmählich verdrängt wurde. Doch lassen sich heute ihre Inhalte mit einem USB-Plattenspieler in digitale Daten verwandeln. Dabei verbinden Sie das Gerät einfach mit Ihrem PC und spielen die nostalgische Scheibe ab, während die Aufnahme läuft. Behalten Sie Ihr kostbares Vinyl aber trotzdem im Schrank, denn eine echte Schallplatte ist viel mehr als nur der Ton darauf.

Und: Hören Sie zwischendurch den SCHWARZWALDRADIO Stream, das ist genauso schön.

Die teuerste Schallplatte ist übrigens „Once Upon A Time in Shaolin“ vom Wu-Tang Clan aus dem Rap Genre. Diese existiert nur als Unikat, weil sie 2015 aus Protest gegen die digitale Musikverwertung entstand. Bis 2103 ist ein wie auch immer geartetes Kopieren verboten, ebenso wie das Abspielen mit Gewinn. 1,85 Millionen kostet diese „Goldene Schallplatte“, die in der Liste der 100 wertvollsten Schallplatten ganz weit oben steht. 
 


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