Spätestens seit dem 80er-Jahre Klassiker „Dirty Dancing“ sind Musikfilme für die Filmindustrie ein Muss. Jeder neue Streifen könnte schließlich zum nächsten Welthit werden! Auch in diesem Jahr gab es wieder genug Stoff für alle Filmfreunde, die auf klangvolle Abenteuer stehen. Die Musikfilme 2024 beschäftigen sich mit verschiedenen Themen, vom Hexenmagie über Teenager-Zickenkrieg bis zu berühmten Personen der jüngeren Musikgeschichte.

Wir konzentrieren uns auf Letzteres, denn bei SCHWARZWALDRADIO, dem Oldie Sender mit höchster Genussquote, zählt schlicht und einfach richtig gute Musik. Darum haben wir uns die folgenden drei Rosinen herausgepickt: „One Love“ erzählt die Geschichte Bob Marleys, während „Back To Black“ das musikalische Vermächtnis von Amy Winehouse ins Auge fasst und „Better Man“ sich der Story von Robbie Williams widmet.

1. Hält der Musikfilm „One Love“, was er verspricht?

Keine Frage: Bob Marley hat diese Welt viel zu früh verlassen: Der großartige Reggae-Musiker starb 1981 im Alter von nur 36 Jahren an Krebs. Ihm verdanken wir großartige Hits wie „I Shot The Sheriff“, „Buffalo Soldier“, „No Woman No Cry” und “Could You Be Loved”. Nun greift eine US-amerikanische Filmographie mit dem Title “One Love“ das Leben des Jamaikaners auf, verkörpert wird der Weltstar von Kingsley Ben-Adir.

©Dall-E

Vor den Augen des Publikums entfaltet sich ein musikalisches Drama: Marley setzte sich gegen die zunehmende politische Gewalt auf seiner Heimatinsel und für Frieden ein, er überstand gemeinsam mit Frau und Manager einen Mordanschlag und legte nebenbei eine beachtliche Weltkarriere hin. Am 14. Februar 2024 startete One Love in den amerikanischen Kinos, einen Tag später in Deutschland. Regisseur Reinaldo Marcus Green erhielt viel Lob für sein Werk, aber auch etwas Kritik.

Bei den Kritikern von Rotten Tomatoes reichte es für 45 Prozent Zustimmung, die Gesamtbewertung auf diesem Portal liegt bei 5,4 Punkten von 10. Vor allem Kingsley Ben-Adir erhält großen Zuspruch für seine schauspielerische Leistung, trotzdem käme der Film laut Kritikermeinung über ein „Standard-Biopic“ nicht hinaus. Auch bei Metacritic bleibt die Punktzahl auf mittlerem Niveau hängen, das „echte“ Publikum jedoch vergab die beste Cinema-Score-Bewertung von A. 

Wichtig ist, was den Zuschauern gefällt! Diese schwärmen vor allem von den grandiosen Konzertszenen und Aufnahme-Sessions, die ein authentisches 70er-Jahre Feeling vermitteln. Außerdem ist der Blockbuster mit einer guten Prise Humor gewürzt, und Lashana Lynch gibt eine starke Verkörperung von Rita Marley, Bobs Frau, ab. Insgesamt erscheint das alles durchaus sehenswert, vor allem als eingefleischter Oldie-Fan und überhaupt für alle, die Bob Marley und seine Musik verehren.

Lohnt es sich, “Back To Black” zu schauen?

Am 11. April 2024 lief “Back To Black” in den deutschen Kinos an. Der Film erzählt die Geschichte der ebenfalls viel zu früh verstorbenen Sängerin und Songschreiberin Amy Winehouse, die im Jahr 2011 aufgrund einer Alkoholvergiftung aus dem Leben schied. Der dicke Lidstrich und die hochgetürmte Beehive-Frisur galten als ihre Markenzeichen, doch ihre brillante Stimme übertraf die auffallende Optik bei Weitem. 

Das Drehbuch zur US-amerikanischen Filmbiographie lieferte Matt Greenhalgh, als Regisseurin betätigte sich Sam Taylor-Johnson und die Hauptrolle übernahm mutig Marisa Abela, die sogar sämtliche Musikstücke im Film selbst singt. Kritiker sehen den Film teils als ein wenig einseitig an, doch die Bilder seien ergreifend und die Story packend. Der Streifen sei jedoch ganz klar eine Erzählung und keine Dokumentation. Und diese richte sich stark nach dem Bild, das Amys Vater gern der Welt vermitteln will. 

©Dall-E

Die Zuschauerbewertungen im Netz liegen knapp unter 4 von 5 Punkten. Das filmische Denkmal findet also sein Publikum, und zwar nicht nur unter Winehouse-Fans, sondern auch bei Menschen, die einfach gute Unterhaltung suchen.

Wie wird der Film „Better Man“ bewertet?

Wir wünschen dem 1974 geborenen britischen Sänger und Songwriter Robbie Williams ein langes Leben – obwohl die Filmindustrie nun auch ihm ein Denkmal setzt. Bekannt wurde er als charmanter Ladykiller der Boygroup „Take That“ ab 1990. 1995 verließ er die Band und landete seitdem zahlreiche Solo-Hits wie „Old Before I Die“ und „Let Me Entertain You“.

Die Filmpremiere von „Better Man“ ist bereits gelaufen, sie fand am 30. August 2024 auf dem Telluride Filmfestival statt. Bis in die Kinos hat es der Streifen noch nicht geschafft, ab dem 26. Dezember 2024 sollen die ersten Vorstellungen in Australien anrollen. Der Witz an der Sache: Williams wird in der Story als Affe dargestellt, verkörpert von Jonno Davies per Motion-Capture-Technik. Davis leiht dem jungen Robbie auch seine Stimme, während das Original für den gereiften Pop-Sänger spricht – und singt.

Verantwortlich für das Projekt zeichnet die australische Filmfirma Roadshow Films, Filmdirektor ist Michael Gracey. Es handelt sich um ein satirisches Musical, das drei Dekaden der Williamschen Erfolgsgeschichte abdeckt. Einige von Robbies Liedern werden neu interpretiert und in andere Zusammenhänge gebracht – was auch immer das heißen mag. Immerhin scheint der Star einverstanden zu sein, er machte sogar kräftig mit.

©Midjourney

Bei Rotten Tomatoes hat “Better Man“ schon jetzt einen Stein im Brett: Die Reviews fallen größtenteils positiv aus. Und wir können jetzt schon sagen, dass das Filmerlebnis zumindest ungewöhnlich wird. Das ist in einer Welt des grassierenden Einheitsbreis schon sehr viel wert.

Lust auf eine glanzvolle Film & Oldie Night 2024?

Selten passt ein Film so gut zu einer Oldie Night wie One Love. Gemeinsam auf dem Sofa hocken Marley schauen – und danach den Oldies Sender an, um in der guten, alten Zeit von vor dem Jahr 2000 zu versinken. Der Stream unseres Oldies Radio deckt genau die Jahrzehnte ab, von denen die meisten Menschen heute noch träumen. Und das mit hemmungsloser Leidenschaft. Schalten Sie ein!